Sonntag, 30. März 2014

Wenn man die Chance hätte, die Uhr einen Tag zurückzustellen,

dann hätte man ihnen vielleicht noch gesagt: Fahrt nicht so schnell oder bleibt hier oder oder oder... Aber das geht natürlich nicht, und es ist ja auch Unsinn, weil man all das, was passieren wird, nicht vorhersehen kann, und das hat bestimmt auch seinen Sinn. 
Alles schien heute Morgen so schön, so friedlich, so sonnig, so glücklich . Wir fuhren mit den Mädchen nach Rostock zum Frühstück zu Schwager und Schwägerin nach Rostock, um unseren gemeinsamen Urlaub nach Dänemark zu planen, Vorfreude ist bekanntlich die schönste...
Dann traf uns beim Hineingehen die Nachricht wie ein Vorschlaghammer. Der beste Freund der Beiden kam am Samstag bei einem Autounfall mit Kumpel und Frauen auf dem Darss ums Leben, die beiden Freundinnen der Männer liegen im  Koma. Von jetzt auf gleich ist es ausgelöscht, das Leben. Es hatte gerade erst begonnen, ein schönes Wochenende sollte es sein... 
Nun ist nichts mehr da, einfach weg und unwiederbringlich zerstört. Von Schuld braucht man nicht reden, ob sie gerast sind, egal. Nichts kann den Tod gut machen, nichts ihn rechtfertigen, nichts die Linderung der folgenden Qualen der Trauer herbeiführen. Es ist so, wie man es so oft in Traueranzeigen liest, "plötzlich und vollkommen unerwartet" war dieser Schock da. Ich kannte den Freund nur flüchtig von gemeinsamen Partys, in denen ich ihn als fröhlichen lebensliebenden Mann kennenlernte. Ich trauere nicht um ihn, ich kann nur das Gefühl erahnen, dass die Familie und Freunde jetzt ereilt. Und wieder geraten die vielen Nichtigkeiten, an denen wir uns täglich so aufreiben, die zu erbitterten Kämpfen im Alltag führen, in den Hintergrund. Muss es jedes Mal erst so hart sein, um auf den Boden der Tatsachen zurück zu gelangen, war die erschütterte Frage meiner Schwägerin heute morgen. Ich hatte darauf keine Antwort. Ich fühle nur, dass ich selbst ergriffen bin, weil jeder von uns doch so zerbrechlich ist und es jedem jederzeit passieren kann. Man ist wieder froh darüber, sich zu haben, die Familie, die Menschen, die uns am Herzen liegen, nicht Geld, nicht gesellschaftliche Stellung, nicht Besitz. 
Nur wünschte auch ich, dass zu dieser Erkenntnis nicht jedes Mal so ein Ereignis nötig ist...

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